Oxigard ist ein unter Realbedingungen geprüfter und zertifizierter Oberflächenschutz für die C5-M-Offshore-Anwendung. Der Beschichtungsprozess erzeugt hochwiderstandsfähige Oberflächen für den stark korrosiven, maritimen Einsatz und ist deutlich resistenter gegenüber mechanischen Belastungen als derzeit eingesetzte Beschichtungen. Diese Produkte werden mit besonderem Fokus auf maßhaltige Bauteile wie zum Beispiel Verbindungselemente im Gondelbereich eingesetzt. Darüber hinaus sind Beschichtungen höherfester Werkstoffe (FK 10 und FK 10.9) möglich, ganz ohne anschließenden Temperprozess. Dies ist eine funktionelle und wirtschaftliche Innovation für den Offshore-Bereich.

Die Entwicklungsumgebung der OXIGARD-Oberfläche funktionierte nur unter Realbedingungen

Auf Helgoland wurden von WHW Hillebrand in Zusammenarbeit mit WKLM über zwei Jahre hinweg mehrere Prüfkörper mit verschiedenen Korrosionsschutzoberflächen im Tauch- und Spraybereich der Hochsee getestet. Dort befindet sich von der Materialprüfungsanstalt (MPA) Stuttgart einer von deutschlandweit nur zwei Offshore-Korrosionsprüfständen. Unter den getesteten Versuchsoberflächen befand sich das eigens für diese Anwendung entwickelte OXIGARD-System.

Nach einer Auslagerungsdauer von 24 Monaten wurden die Prüfkörper unter Aufsicht des Germanischen Lloyd und der MPA Stuttgart entnommen und die exakten Korrosionsschäden und weitere wichtige physikalische Eigenschaften wie zum Beispiel die Losbrechmomente der einzelnen Systeme ermittelt, dokumentiert und bewertet.

Was ist das Besondere an dem OXIGARD-Beschichtungsprozess?

Offshore-Windräder sind einsatzbedingt den widrigsten Umweltbedingungen ausgesetzt. Das gestaltet sowohl ihre Installation als auch nachfolgende Wartungsarbeiten sehr herausfordernd und kostenintensiv. Daher galt es, eine Oberfläche zu entwickeln, die einen beeindruckenden Korrosionsschutz bietet und dabei zahlreiche vorteilhafte funktionelle Eigenschaften erfüllt.

Durch diesen hohen Anspruch an die Funktionalität der Oberfläche sollten jegliche Nacharbeiten bei der Montage vermieden werden. Zu solch kostspieligen Arbeiten auf Hochsee zählen das Nachschneiden des Muttergewindes aufgrund zu hoher oder ungleichmäßiger Schichtdicken oder auch das schwere bis zerstörende Lösen von Verbindungselementen nach Bildung von Korrosionsprodukten. Prinzipiell müssen alle Vorgänge unterbunden werden, die durch Beschädigung des Schichtsystems den Korrosionsschutz und die Funktionalität unkontrolliert mindern.

Die OXIGARD-Oberfläche hat einen mehrfach geprüften Beschichtungsprozess durchlaufen und ist durch eine bei Auslieferung eingestellte hohe Performance direkt verbaubar – ohne Nacharbeiten am Einsatzort.

OXIGARD – besondere Funktionseigenschaften

  • OXIGARD bietet einen sehr hohen Korrosionsschutz (C5-M-zertifiziert)
  • Das Schichtsystem weist eine hohe Maßhaltigkeit durch dünne und konturentreue Schichten auf
  • OXIGARD hat durch metallisch harte Schichten > 400 HV ein vernachlässigbares Setzverhalten
  • OXIGARD verfügt bei extremer Korrosion über konstante Lösemomente (siehe Zertifikat GL-CON 1016HH)
  • Definierte Reibungszahlen werden ab Werk eingestellt
  • Die Optik ist silberfarben, die Haptik metallisch

Prüfung zertifiziert

Prüfung zertifiziert und bestätigt gemäß Korrosivitätskategorie C5-M gemäß EN ISO 12944 Teil 2 durch den Germanischen Lloyd. Bestätigungsnummer GL-CON 1015 HH

OXIGARD – technisches Profil

OberflächeSeidenmatt
Härte> 400 HV0,05
Schmelztemperatur>700 °C
Reibungszahlen ohne Einstellung (einstellbar innerhalb vorgeschriebener Reibungszahlfenster)ca. 0,34
Lackierbarkeitgut bis sehr gut
Schichtdickenverteilunggut
Korrosionsbeständigkeit nach DIN EN ISO 9227>720 Stunden RR
Neigung zur H-Versprödung unter Anwendung des STRONGARD-Beschichtungsprozesseskeine
Permeation von Wasserstoffmöglich
Kontaktkorrosion Algering
Thermische Beständigkeitsehr gut
Volumen der Korrosionsproduktegering

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